Die stärkste Waffe im Kampf gegen eine Pandemie ist der gesunde Menschenverstand. Leider gehen viele Menschen unbewaffnet in den Kampf!

Ich mein, Anfang März war die Welt ja noch in Ordnung - zumindestens ahnten wir noch nichts von dem was uns bevorsteht. Der Frühling klopfte bereits an die Tür und den SL konnte man am Chiemsee so richtig schön in Szene setzen.
Aber Mitte März war es dann vorbei mit dem sinnlos in der Gegend herumfahren. Und nun?

Kennt ihr auch die vor Ewigkeiten angefangenen Projekte die aber immer noch nicht fertig sind? Bestellt ist das Zeugs ja schnell, aber dann lagert es Zeiten in Kisten und Schränken herum. All Schaltjahr hat man es dann beim Aufräumen wieder in der Hand.

Bei mir ist es das Lader-Projekt. Ein Ladegerät für die Fahrzeugbatterien - und zwar für alle vier Fahrzeuge. Drei Milwaukee-Trakoren und einen SL gilt es am Leben zu erhalten. Vor 5 - in Worten: Fünf! - Jahren mal begonnen, dann abgebrochen. Vor einen Jahr wiederbelebt - dann wieder abgebrochen. Nun denn, jetzt war die Zeit anscheinend gekommen, das Projekt doch noch zum Abschluss zu bringen.

Herausgekommen ist eine Ladestation für alle vier Fahrzeuge. Die Steuerung übernimmt ein Atmel-Mikrocontroller mit Netzwerkanschluss. Die Anschlussleitungen - in Vierleitertechnik ausgeführt - übernehmen zugleich die Aufgabe einens Strom-Shunts für die Ladestrommessung.

Die Ladebuchsen an den historischen Ackerschleppern aus Übersee hatte ich schon vor Jahren angebracht. An dem SL habe ich mich für eine Buchse im Kofferaum über dem rechten Rücklicht entschieden. Das Ladekabel lässt sich auch bei geschlossenem Kofferraumdeckel ohne Probleme herausführen.
Der Ladealgorithmus unterteilt sich in bulk charge mit konstanem Ladestrom, anschliessend over charge mit konstanter Spannung und zum Abschluss tickle charge mit konstaner Spannung zur Erhaltungsladung.

Die Anzeige am Gerät ist rudimentär, nur ein paar LED's zeigen den Ladezustand an. Der 8-bit Atmel stellt auch einen Web-Server bereit, über den sich der Ladezustand viel komfortabler ablesen lässt.

Der Ladeverlauf selbst wird protokolliert. Hierzu sendet die Ladestation jede Minute ein UDP-Broadcast, welches von meinem NAS empfangen und abgespeichert wird.

Für die Inbetriebnahme habe ich mir mal eben geschwind eine elektronische Last mit den Teilen aus meiner Bastelkiste zusammengeschustert. Hiermit lies sich das Verhalten eines Akkus simulieren und so den Lader testen.

Zugegeben, es war ein langer Weg dieses Projekt zum Ende zu führen. Aber nebst einer gewissen Zufriedenheit, die sich nun einstellt galt auch hier: Again what learned!

SL Szene
SL Szene
Buchse
Buchse
Buchse
Lader
Lader
Lader
Lader
elektronische Last
elektronische Last